Mondlandschaft, das größte Radioteleskop der Welt & qualmende Geysire

Nach unserem gemeinsamen Sandboarding-Abenteuer reisen Doro, Felix, Anita und Herbert heute weiter Richtung Bolivien zur Uyuni Salzwüste (dorthin schaffen wir es dieses Mal leider nicht mehr). Ab jetzt heißt es, San Pedro und Umgebung zu zweit bzw. zusammen mit vielen anderen Touristen per Tour zu erkunden…

Bizarre Mondlandschaft im Valle de la Luna

Das Valle de la Luna ist so trocken, dass es dort wirklich überhaupt keine Lebensform gibt, bis auf ein einziges Bakterium, welches sich, wie die NASA bei ihren Nachforschungen herausgefunden hat, von dem bisschen Restfeuchtigkeit in der Erde ernährt. Da die Gegend einer gigantischen Mondlandschaft gleicht, wird sie „Tal des Mondes“ genannt.

Unzählige Anbieter bieten Touren an. Aber warum mit vielen anderen im Bus schwitzen, wenn es auch Fahrräder gibt? Nachdem sich die Hitze etwas gelegt hat, brechen wir am Nachmittag mit unseren Mieträdern auf die 12km durch das Valle de la Luna auf. Im Gegensatz zu den Leuten in den Bussen können wir so in unserem eigenen Tempo durch einen Salzcanyon klettern, ein so genanntes Amphitheater und die Tres Marias bewundern (hier wird alles wo irgendwie 3 Dinge zusammenstehen Tres Marias genannt), bevor es zum Sonnenuntergang-Schauen auf eine große Düne geht.

ALMA – das größte Radioteleskop der Welt

Die perfekten Bedingungen für Sternbeobachtungen haben sich nicht nur unzählige Touranbieter zu Nutze gemacht, sondern auch ein Konsortium zwischen Europa, den USA, Kanada, Ostasien und der Republik Chile, das hier in den Anden auf 5.000 Metern Höhe das größte Radioteleskop der Welt betreibt: ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array).

ALMA besteht aus 66 Antennen mit einem Durchmesser von 7 bis 12m. Die Antennen selbst können auf einer Fläche von 16km verteilt werden. So erhoffen sich die Wissenschaftler aus aller Welt Erkenntnisse über die Geburt von Sternen sowie detaillierte Bilder von der Bildung von Sternen und Planeten zu gewinnen.

Die Tour ist kostenlos, aber man muss sich weit im Voraus registrieren. Dummerweise waren wir beide etwas spät dran und die Tour sowie die Warteliste waren wenige Wochen vorher schon komplett ausgebucht. Zum Glück gab es da aber noch die Kinderliste, für die wir uns „versehentlich“ angemeldet haben. Am Pickup-Punkt sind wir natürlich total verwundert, wie uns dieser Fauxpas passieren konnte. So oder so – wir dürfen mit und erleben eine wirklich spannende und beeindruckende Tour über das Werksgelände auf 2.900 Höhenmetern.

Sprudelnde und qualmende Geysire auf 4.300m Höhe

Am Fuß des Vulkankraters El Tatio befindet sich ein Geothermalgebiet mit mehr als 80 Geysiren und heißen Quellen. Es handelt sich um das höchste und drittgrößte Geysirfeld der Welt (größer sind nur das Geysirfeld im Yellowstone-Nationalpark und Dolina Geiserow in Russland).

Wir brechen gegen 5 Uhr morgens auf, um die dampfenden Geysire im Sonnenaufgang zu bewundern. Zwar soll man während der Fahrt durch die Nacht einen tollen Blick aus dem Busfenster auf die Sterne werfen können, aber 5 Uhr ist einfach zu früh und so schlafe ich umgehend wieder ein. Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir das Geysirfeld, und ich mach mich umgehend zur Erkundung auf, während die meisten im Bus ausharren und aufs Frühstück warten. Eigentlich sehr schade, denn wirklich spektakulär ist das Ganze nur vor und während des Sonnenaufgangs.

Nachdem dann auch unser Guide (sein Englisch ist komplett unverständlich, aber dafür sein Spanisch klar und deutlich) mit uns durchs Geysirfeld gewandert ist, geht es weiter zu einem natürlichen Thermalbecken. Das Wasser ist angenehm warm, die Außentemperatur eisig und so ist der Weg von den Umkleidekabinen zum Wasser und wieder zurück eine echte Herausforderung, der sich auch nicht alle stellen.

Auf dem Rückweg halten wir noch an einem kleinen Dorf – ich esse zum ersten Mal in meinem Leben Lama – und stoppen an einer kleinen Lagune, um Fotos von ein paar einsamen Flamingos zu machen.

Summa Summarum: Ganz nett, aber für uns nicht so sensationell, wie es viele andere Reisende zuvor berichtet hatten. Aber es gibt ja noch mehr in San Pedro de Atacama zu entdecken…

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