Auf der Suche nach Orcas auf der Peninsula Valdes

Die Halbinsel Peninsula Valdes ist vor allem dafür berühmt, dass man Wale direkt vom Land aus beobachten kann. Zwischen Juni und Dezember ziehen hier Glattwale ihre Jungen groß und Mitte Februar bis Mitte April fangen Orcas einige der Seelöwenbabys direkt am Strand. Leider sind wir für die Glattwale zu spät, aber vielleicht haben wir ja Glück mit den Orcas.

Zwischenstopp in Playa Unión

Auf dem Weg von Cabo dos Bahías zur Peninsula machen wir einen zweitägigen Zwischenstopp in Playa Unión. Nicht dass dieser völlig überlaufene Badeort irgendetwas Tolles zu bieten hätte, aber bevor wir auf der Peninsula mehrere Tage „frei“ stehen werden, wollen wir noch duschen, ein wenig das Internet nutzen und unsere Wäsche bedarf auch mal wieder einer Reinigung. Als kleines Highlight – sonst passiert wirklich gar nichts – schenken uns unsere Zeltnachbarn zwei frisch gefangene Palometas, die wir heute dankend, anstatt dem üblichen Arroz de la Abuela, grillen. Wie auch schon in Puerto Deseado, wird zwar überall gefischt, aber frischen Fisch kaufen ist unmöglich. Jeder Supermarkt – und sei er noch so klein – hat eine großzügige Fleisch-Theke, aber bis auf ein wenig tiefgefrorenen Lachs bzw. Dosenfisch gibt es nichts.

Ankunft auf Valdes und Seelöwen an der Punta Pirámides

Unsere erste Nacht auf der Peninsula verbringen wir aufgrund verschiedener Empfehlungen an der Punta Pardelas. Die Begeisterung für diesen kargen Ort erschießt sich uns jedoch wenig. Wenn sich hier die Glattwale direkt vor der Küste tummeln, ist es sicherlich faszinierend, aber jetzt? Wir nutzen den riesigen Overlander eines französischen Pärchens als Windschutz, müssen aber mitten in der Nacht feststellen, dass der Wind gedreht hat und unser Dachzelt neu festzurren. Zumindest diese Nachtübung im Starkwind wird mir durch Sternschnuppen am Himmel etwas versüßt. Unsere französischen Nachbarn gehören dummerweise zu den Frühaufstehern und so werden wir gegen 7 Uhr vom Abgas der Standheizung geweckt. Da wir schon mal wach sind, erkunden wir die umliegende Dünenlandschaft und fahren auf die andere Seite der Bucht zur Punta Pirámides und schauen uns dort die Seelöwenkolonie an. Wirklich faszinierend, wie die Jungen in kleinen Pools an der ausgewaschenen Küste herumtollen.

Mit mir ist allerdings nach der gestrigen Nacht nicht viel anzufangen und wenn ich ganz ehrlich bin, will ich mich nur irgendwo windgeschützt hinlegen und schlafen. Ein wenig Sonne dazu wäre auch noch ganz nett. George, der Ranger in Cabo dos Bahías, hatte uns noch 3 Strände am Golfo San José empfohlen, an denen man wunderschön stehen können soll. Wir entscheiden uns Playa Fracasso anzusteuern und den Tag einfach am Strand zu verbringen.

Einsame Strandidylle an der Playa Fracasso

Fracasso war wohl mal ein gut besuchter Strand. Jetzt weisen allerdings weder Schilder noch Karten den Strand aus. Somit kennen wir zwar den Namen und haben dank Google Maps eine ungefähre Ahnung wo der Strand liegen soll, aber wissen nicht, wie wir dorthin kommen. Nach dem Trial and Error Prinzip fahren wir also jede Stichstraße rein, die auch nur irgendwie in die richtige Richtung zu führen scheint. Nachdem alle anderen Optionen erschöpft sind, bleibt nur noch ein Weg mit einem Tor davor – was ja normalerweise auf eine Zufahrt zu einem Privatgrundstück hinweist. Da das Tor nicht abgeschlossen ist, entscheiden wir uns, den Weg auszuprobieren. Nach ca. 10km ausgewaschener Off-Road-Strecke erreichen wir ein zweites Tor und zu unserer Überraschung steht hier ein total verblichenes Schild mit dem Hinweis auf den Strand. Noch etwas weiter und wir erreichen einen grandiosen Platz. Ich lege mich ins erstbeste Sandloch und schlafe ein, während Kathrin ein wenig die Umgebung erkundet. Außer uns ist an diesem Strand niemand – abgesehen von einem netten Muscheltaucher, der hier dauerhaft in seinem Zelt wohnt.watch Dunkirk 2017 film online now

Seelöwen und Seeelefanten doch keine Orcas an der Punta Norte

Nach einer wirklich entspannten Nacht in unserem Ausweichzelt (Max ich bin Dir mittlerweile für Dein Geschenk so dankbar!) brechen wir morgens früh zur Punta Norte auf. Sollten Orcas zum Strand kommen, dann nur bei Flut. Doch die Orcas halten sich leider nicht an den Zeitplan und wir haben heute kein Glück. Der Platz ist dennoch grandios. Direkt unter uns befindet sich eine Seelöwenkolonie und die Seelöwenbabys, die eigentlich der Orca fressen sollte, toben verspielt in der Brandung. Direkt daneben liegen noch zwei Seeelefantendamen.

Noch mehr Seeelefanten und einer schöner, aber betriebsamer Strand

Nach einem kurzen Abstecher zur Pinguinera – wie der Name schon sagt, stehen hier ein paar Pinguine rum – und einem Ausblick auf ein paar weitere Seeelefanten an der Punta Cantor – leider kein imposantes Männchen dabei – folgen wir Georges zweiter Empfehlung zu den Stränden Larralde und Villarino. Diese sind offiziell ausgeschildert und daher eher das Gegenteil von gestern Nacht – nichts mit Secret Spot. Familien campen, fischen und grillen hier scharenweise und lassen ihre Kinder mit Quads und Cross-Maschinen durch die Dünen rasen. Etwas abseits finden wir dennoch einen Platz direkt an der Klippe, greifen auf das bewährte Repertoire unserer Camping-Rezepte zurück und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

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